COaT - SCI

Ein strukturiertes wissenschaftliches Register über multimodale Behandlungs- und Versorgungskonzepte, Komplikationen und Outcome bei einem Querschnittsyndrom im Langzeitverlauf.

COaT-SCI (Comparative Outcome- and Treatment-Evaluation in Spinal Cord Injury) ist ein neues Register über Querschnittsyndrome. Ein Querschnittsyndrom ist ein komplexes Lähmungsbild mit einem kompletten oder inkompletten Ausfall motorischer, sensibler und vegetativer Funktionen unterhalb der Verletzungshöhe des Rückenmarks. Zusätzlich kann eine komplette oder inkomplette Blasen-, Mastdarm- und Sexualfunktionsstörung auftreten. Ursachen des Querschnittsyndroms sind zumeist eine Verletzung, eine Entzündung oder ein Tumor. Die aus einem Querschnittsyndrom resultierenden Einschränkungen und Komplikationen haben weitreichende Auswirkungen auf das tägliche Leben der Patienten und ihrer Angehörigen und stellen eine Herausforderung für die berufliche und soziale Wiedereingliederung der Betroffenen dar. Die Behandlungs- und Folgekosten für die Gesundheits- und Sozialsysteme sind hoch.

Aktuell gibt es nur wenige Leitlinien oder umfassend klinisch geprüfte Therapiekonzepte zur Behandlung Querschnittgelähmter. Aufgrund der Tatsache, dass Querschnittlähmungen relativ selten sind und eine große Streubreite hinsichtlich der Art und Ausprägung der Lähmung besteht, ist die Datenlage in der klinischen Forschung limitiert. Beobachtungs- oder Pilotstudien der letzten Jahre haben aufgezeigt, dass die Rate querschnittspezifischer Komplikationen oder Folgeerkrankungen durch die Anwendung multimodaler Behandlungs- und Präventionskonzepte gesenkt werden kann.

Ziel von COaT-SCI ist es, den Langzeitverlauf von Patienten mit primär traumatischen, entzündlichen und tumorbedingten Querschnittverletzungen und seit 2015 auch mit allen anderen Ursachen eines Querschnittsyndroms zu untersuchen. Dabei werden der Ablauf der Versorgung sowie multimodale Behandlungskonzepte, die in der routinemäßigen Behandlung Querschnittgelähmter Anwendung finden systematisch erfasst und mit dem klinischen und sozialmedizinischen Verlauf in Beziehung gesetzt. Der Beobachtungszeitraum reicht von der Akutphase bis hin zu klinischen Kontrolluntersuchungen im Rahmen der lebenslangen Nachsorge. Mit Hilfe des COaT-SCI Registers sollen angewandte therapeutische Strategien vergleichend überprüft und Versorgungsabläufe auf ihre Qualität und Effektivität hin neu bewertet werden. In der Folge können möglicherweise eine Reduzierung querschnittspezifischer Komplikationen und ein besseres klinisches und sozialmedizinisches Behandlungsergebnis für Querschnittgelähmte erreicht werden.